Kampf den Aufklebern

FR, 29.07.2014

Denkzettel für Gassigeher

FNP, 18.05.2013

Frankfurter Firmen und Vereine erhalten Zertifikat für Engagement für Zivilcourage

Geschäftsstelle des Präventionsrates (Referat 33), 10.05.2013

Moral gegen Müll

FR, 15.01.2013

2. Oberräder Präventionstag

www.frankfurt.de, 05.06.2012

Die Ratten sind fort

FR, 14.04.2012

Frankfurt am Main – Putztag in Fechenheim

www.hessen-tageblatt.com, 19.03.2012

Steuern für Soldaten und Bufdis?

RTL Hessen, 07.03.2012

Neue Perspektiven

FR, 27.08.2009

Viel los bei Ortsdienern

FR, 15.04.2008

Zwei Männer räumen auf

FR, 07.11.2007, Seite F18

Ortsdiener für Harheim

FNP, 17.02.2007

Die Gelbjacken räumen auf

FNP, 13.01.2007

Müll gibt’s immer wieder

WELT KOMPAKT,
11.01.2007, Seite 27

Das Gesprächsthema

OSKAR, 2006, Seite 4 - 5

Neue Perspektiven


VON SUSANNE SCHMIDT-LÜER


Sie schuften auf dem Bau bis der Rücken zu sehr schmerzt, kochen für wenig Geld in Kneipen, stehen hinter Empfangstresen und sind immer die ersten, die den Job verlieren: Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss. 91000 sogenannte an- oder ungelernte Frauen und Männer leben in Frankfurt. Die Zahlen, die die Werkstatt Frankfurt zusammentragen ließ, liegen in der Stadt der Banken und der Kreativen erschreckend hoch. Einen Anteil von 22 Prozent unter den erwerbstätigen Frankfurtern machen sie aus, bundesweit liegt der Schnitt bei 18 Prozent.

Was tun? In einer Zeit, in der das lebenslange, berufsbegleitende Lernen wichtiger und wichtiger wird, immer mehr Jobs für Ungelernte gestrichen werden und andererseits ein Facharbeitermangel droht, ist Bildung und Qualifizierung das, was not tut. Aus dem Blick geraten sind dabei diejenigen, die ihr Leben lang durch viele Raster fielen, es schwer hatten, in der Schule zu lernen und trotzdem über Kompetenzen und Lebenserfahrungen verfügen, die sie auf ganz eigene Weise stark machen. Es ist nicht nur die Werkstatt Frankfurt die dagegen hält, sich engagiert und profiliert. Aber sie tut es auf besondere Weise.

So liegt etwa ein Ort zum Entspannen und Träumen wie das alte Licht- und Luftbad Niederrad seit 2003 in den Händen von Langzeitarbeitslosen, die die Werkstatt Frankfurt qualifiziert. Den Tower des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes in Bonames bauten einst Erwerbslose zum Tower Café um und schufen sich so eine neue Perspektive. Zwei Orte, die das Stadtbild bereichern.

Die Werkstatt, einst als städtische Beschäftigungsgesellschaft gegründet und gerade 25 Jahre alt geworden, präsentiert sich heute auch als selbstbewusste Lobby für diejenigen, denen sonst die Stimme fehlt. Sie benannte öffentlich, dass es auch mit Vorurteilen zu tun hat, wie manche in der Stadt mit weniger gut qualifizierten Erwachsenen umgehen. Mit mangelndem Zutrauen in deren Begabung beispielsweise.

Aber warum sollten eigentlich diejenigen, die wissen, wie es ist, ohne Arbeit und Perspektive dazustehen, nicht besonders beherzt zugreifen, wenn sich die Chance dazu bietet. Der Frankfurter Weg zum Berufsabschluss ist ein Beispiel dafür. Angehende Gebäudereiniger, die die Werkstatt in einem bundesweit beachteten Konzept ausbildet, das Arbeit und Lernen verbindet, schnitten überdurchschnittlich gut ab. Weiter so. Qualifizierung und Bildung für alle Bevölkerungsschichten und auch für ältere Arbeitnehmer zu schaffen ist das Gebot der Stunde. Die neue Idee der Werkstatt, ein niedrigschwelliges berufliches Zukunftszentrum für alle im Erwerbsalter aufzubauen, passt gut dazu.


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Dokument erstellt am 26.08.2009 um 19:17:04 Uhr
Letzte Änderung am 27.08.2009 um 08:41:55 Uhr
Erscheinungsdatum 27.08.2009 | Ausgabe: s

Quelle:
www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/meinung/&